Berner Oberland,

Interlaken – Grindelwald und Umgebung

vom 4. Juli 1997 bis 25. Juli 1997

Da wir noch nie in der Schweiz waren, wollten wir natürlich einen der schönsten und berühmtesten Kanton der Schweiz besuchen, das Berner Oberland. Die Prospekte und der Reiseführer versprachen imposante Landschaften, viele Ausflugsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und gute Campingplätze. Freitag früh machten wir uns mit unserem Wohnwagen auf den Weg in Richtung unseres auserwählten Reiseziels das Berner Oberland. Als zentralen Ort hatte ich laut Reiseführer den Ort Interlaken ausgewählt.

unser Reisetagebuch:

Fr, 04.07. Anreise  
Sa, 05.07. Ruhetag
So, 06.07. Ruhetag
Mo, 07.07. Wanderung nach Habkern - Bäreney - Waldegg  
Di, 08.07. Radtour um den Brienzer See, hinauf zur Axalp auf 1650 m und vorbei an den Giessbachfällen 62 km
Mi, 09.07. Wanderung Abendberg - Saxeten   
Do, 10.07. Wanderung Schynige Platte - Zweilütschienen  
Fr, 11.07. Ruhetag  
Sa, 12.07. Radtour um den Thuner See 65 km
So, 13.07. Radtour "Wasserfälle" Lauterbrunnen - Stechelberg - Trachsellauenen 1322 m 52 km
Mo, 14.07. Drei-Pässe-Fahrt: Susten - Furka - Grimsel  
Di, 15.07. Blaue Eisgrotte und Obere Grindelwaldgletscherzunge über Leiternwege erstiegen  
Mi, 16.07. Radtour "Rosenlaui" Meiringen -Große Scheidegg 1962 m - Grindelwald 87 km
Do, 17.07. Bahnfahrt zum Jungfrauenjoch  
Fr, 18.07. Ruhetag  
Sa, 19.07. Besichtigung der Trümmelbachfälle - Wanderung von Wengen zur Wengeneralp  
So, 20.07. Wanderung Wengeneralp - Eigergletscher - Eiger Trail - Untere Gletscherschlucht - Grindelwald  
Mo, 21.07. Radtour "Nidsi-Obsi" nach Kandersteg 1176 m 99 km
Di, 22.07. Radtour auf den Männlichen 2225 m 75 km
Mi, 23.07. Ausflug ins Emmental  
Do, 24.07. Ruhetag  
Fr, 25.07. Heimreise  

Anreise

Unsere Reiseroute führte uns von Nürnberg aus über Lindau, vorbei am Vierwaldstätter See nach Interlaken. Hier angekommen gestaltete sich die Campingplatzsuche nicht gerade leicht, denn es goss wie aus
Kübeln und wir hatten 5 Campingplätze zur Auswahl, die sich in der Ausstattung kaum voneinander unterschieden. Letztendlich entschlossen wir uns für „Lazy Rancho“, denn der Platz hatte eine schöne Aussicht, war sauber und gepflegt und der Inhaber war sehr nett und zuvorkommend.

Wir stellten unseren Wohnwagen ab, denn an Vorzeltaufbau war bei dem Regen nicht zu denken. Am nächsten Tag regnete es nach viel stärker. Von der grandiosen Landschaft war nichts zu sehen, sie versteckte sich weiterhin hinter den Wolken. Wir beschlossen daraufhin uns einen gemütlichen Tag zu machen, und legten zwangsläufig einen Ruhe- und Lesetag ein.

Am Nachmittag machten wir dann trotz Regen einen Spaziergang in die City von Interlaken. Hier herrschte reges Einkaufstreiben. Uhrengeschäfte und Souvenirläden reihten sich aneinander, wo wir viele Japaner beim Einkauf beobachten konnten. Am nächsten Tag hofften wir auf Besserung, die dann nachmittags auch wirklich eintraf. Das erste Mal seit wir hier waren, zogen die Wolken nach oben und wir konnten die imposante Landschaft zumindest erahnen. Endlich konnten wir zumindest unser Vorzelt aufstellen, damit wir mehr Platz hatten. Am späten Abend verzogen sich die Wolken dann und uns eröffnete sich eine grandiose Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau.

Wanderung nach Habkern – Bäreney – Waldegg

Das Wetter hatte sich wirklich gebessert und so entschlossen wir uns für eine kleine Wanderung zum „einlaufen“. Wir wanderten los ins Habkerntal, entlang am Lombach, dann gleich ging der Anstieg hinauf auf etwa 1000 m. Hier gingen  wir vorbei an etlichen Bergalmen und Bauernhöfen. Die Bergbauern  waren fleißig beim Mähen ihrer Wiesen – das versprach, dass das Wetter schön werden sollte. Entlang des Höhenweges kamen wir dann nach Habkern, einem ruhigen Bergdorf. Von hier aus wanderten wir weiter nach Bärenay. Der Weg gestaltete sich recht anstrengend, da er durch Almwiesen fast senkrecht bergauf ging. Im Bärenay angekommen, stellten wir fest, dass es sich um eine reine Alm handelt – es gab nicht einmal etwas zu kaufen. Wir waren froh, dass wir uns eine Brotzeit mitgenommen hatten, denn wie es aussah, gab es auf unserer Wanderroute keine Verpflegung. Nach unserer kurzen Rast wanderten wir weiter Richtung Oberberg. Auf unserer Wanderung begegneten uns kaum weitere Wanderer. So fühlten wir uns in der herrlichen Natur richtig „frei“ und wir konnten die wunderschöne Aussicht auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau richtig genießen.

Hier war es dann das gleiche wieder, eine romantische Alp, „wo die Welt noch in Ordnung schien“. Wir sahen eine Menge Kühe, aber sonst niemand. Unsere Wanderung führte uns weiter nach Beatenberg, hier war auf einmal wieder eine Menge touristisches Leben, denn der Ort kann auch mit den Verkehrsbussen angefahren werden. Zurück Richtung Interlaken gingen wir dann noch an Waldegg vorbei und stiegen dann hinab an den Thuner See. Von hier aus marschierten wir dann die Uferstraße zurück zu unserem Campingplatz.

Hier angekommen waren wir zwar müde, aber sehr zufrieden von unserem ersten Eindruck vom Berner Oberland.

Radtour um den Brienzer See, zur Axalp und vorbei an den Giessbachfällen

Heute wollten wir zu unserer ersten Fahrradtour starten. Wir suchten uns die Brienzersee-Tour aus. Wir fuhren die Seestraße nach Riggenberg, weiter  über Niederried und Oberried nach Brienz. Der Ort liegt wirklich wunderschön am See. Die Aussicht ist malerisch und grandios zugleich. Im Hintergrund die Hasliberge, nach vorne das Rothorn, auf dieses fährt das Zahnradbähnli hinauf. Wir hielten uns gar nicht lange auf und fuhren weiter um den See. Die Tour war bis jetzt nicht sonderlich anstrengend, und so verlockte uns der Wegweiser Richtung Axalp doch sehr. Wir entschlossen uns, den Weg hinaufzufahren, denn ein bisschen anspruchsvoller durfte die Tour ja ruhig sein und schließlich hatten wir ja Mountainbikes dabei. Also strampelten wir hinauf von ca. 500 m auf etwa 1600 m. Gleich von Anfang an ging es steil bergauf und die Sonne schien auch erbarmungslos auf uns herunter. Für unsere erste Tour wurden wir jetzt doch ordentlich gefordert. Oben angekommen wurden wir jedoch mit einer wunderbaren Aussicht auf den Brienzer See und das Rothorn belohnt. Hier war es gemütlich, man konnte die Alp zwar mit dem Auto erreichen, aber allzu viel war hier nicht los. In einer Gastwirtschaft tranken wir etwas und genossen den Ausblick; nebenan konnte man selbstgemachten Käse von der Axalp kaufen. Natürlich nahmen wir ein Stückchen mit, denn er schmeckte hervorragend. Jetzt konnten wir uns auf eine lange Abfahrt freuen, aber man ist ja immer viel zu schnell unten. Weiter fuhren wir dann an den Giessbachfällen, die sich imposant in die Tiefe stürzen, allerdings sind sie im Wald versteckt und nicht ganz einfach zugänglich. Weiter fuhren wir dann entlang des anderen Ufers des Brienzer Sees Richtung Iseltwelt. Auf dieser Strecke sind doch einige nicht unwesentliche Steigungen, die ganz schön in die
Füße gehen. Zurück fuhren wir dann über Böhningen und Interlaken nach Unterseen, wo unser Standort war. Ein Blick auf den Tacho ergab 62 km.

Wanderung Aabeberg – Saxeten

Heute war strahlend blauer Himmel und so entschieden wir, den gegenüberliegenden Berg zu erklimmen. Der Reiseführer versprach prächtige Aussichten auf die Seen und die umliegenden Berge. Wir packten Proviant ein und machten uns auf den Weg quer durch Unterseen. Dabei mußten wir den Bach und den Kanal, der bis Interlaken führte, überqueren. Der Weg führte dann im Wald stetig bergauf. Auf einer Lichtung kreuzten plötzlich mehrere Gemsen unseren Weg. Die Tiere waren schon imposant, mit welcher Kraft und Geschwindigkeit sie den Berg hinauf rannten. Weiter führte der Weg dann mit einem „Kletterabschnitt“, wo wir durch steile Felsen hindurch „kraxeln“ mussten. Trittsicher und schwindelfrei sollte man hier schon sein. Der Weg führte dann weiter durch dampfende Almwiesen und noch mal um die Kurve und wir waren in
Aabeberg. Dies war ein heruntergekommenes Haus und eine Gastwirtschaft, die aber nicht unbedingt zum Verweilen einlud. Es musste ein altes Kurhaus sein, denn der Baustiel zeugte noch vom vergangenem Glanz. Aber die Aussicht die sich uns eröffnete, ließ uns den anstrengenden Aufstieg vergessen. Von hier hatte man Ausblick auf die beiden Seen gleichzeitig und auf das Bödele mit seinem Ort Interlaken.

Da es nicht einmal noch Mittag war, entschieden wir, noch ein Stückchen weiter zu gehen. Ein Höhenweg führte weiter in ein Seitental. Wir wanderten den Weg entlang, und kamen nach Saxeten. Es war ein sehr bäuerliches Tal, mit wenig Fremdenverkehr, einer Gastwirtschaft war hier, wo wir kurz Rast machten. Die Almwiesen, man kann sie schon so nennen, denn der Ort liegt auf über 1100 m, zogen sich steil die Berge hinauf. Hier waren die Bauern sehr eifrig und mühevoll bei der Heuernte, das lies erahnen, dass sich das Wetter wieder ändern würde. Hier ist auch ein sehr guter Ausgangspunkt für weitere schöne Bergwanderungen.

Für den Rückweg wählten wir dann den Wanderweg entlang der Fahrstraße. Unser Weg führt dann an Wilderswill, und der einzigen Brauerei dieser Region vorbei, wo wir natürlich einkehren mussten. Zurück ging es dann noch quer durch Interlaken nach Unterseen. Unser Resümee der Wanderung war, dass wir den Weg ins Tal gerne noch mal mit dem Mountain-Bike fahren würden, denn es ist eine wirklich lohnende Strecke.

Wanderung Schynige Platte – Zweilütschienen

Heute hatten wir uns als Ziel die
Schynige Platte ausgesucht. Dieter hatte von einem Camping-Nachbarn gehört, dass der Anstieg ca. 4,5 Stunden dauert, aber die Aussicht recht lohnend sei. Also schonten wir unsere Kräfte und fuhren mit dem Bus bis Wilderswill. Von hier aus konnte man es auch viel einfacher haben, denn eine Zahnradbahn fuhr ebenfalls hinauf zum Gipfel. Der Bahnhof wurde zum größten Teil von Japanern bevölkert. Für die schien das eine große Attraktion zu sein. Wir nahmen aber den anstrengenderen Weg zu Fuß in Kauf und machten uns auf den Weg. Gleich neben der Kirche ging es steil bergauf durch den Wald. Der Weg schlängelte sich über zahlreiche Serpentinen hinauf. Bis zur ersten Lichtung hatten wir bereits ganz schön an Höhe erreicht. Auf ca. 1500 m war die erste Almwiese zu sehen, auch ein Gasthaus stand hier, doch dies hatte nur am Wochenende geöffnet. Also legten wir keine Rast ein, sondern wanderten gleich weiter, denn wir hatten ja nach unseren Berechnungen noch einen langen Anstieg vor uns. Wir waren bisher höchstens 1,5 Stunden unterwegs. Zwischendurch sahen wir auch das „Bähnli“ den Berg hinaufschnaufen. Dann endlich konnte man sich vorstellen, dass da oben der Bahnhof lag. Dieter war überzeugt, dies sei die Mittelstation, und so noch einen langen Weg vor uns hatten.

Wir waren gerade mal 2,5 Stunden unterwegs. Er fragte dann auch einen absteigenden Wanderer, wie weit es denn von der Mittelstation bis zur Bergstation sei. Dieser klärte ihn auf, dass dies nicht die Mittelstation, sondern die Bergstation sei und wir unserem Ziel schon ziemlich nah seien. Ich war natürlich sehr froh darüber und stieg mit neuer Kraft den restlichen Weg hinauf. Was wir oben sahen, erstaunte uns schon sehr. Auf 2.000 m Höhe war ein richtiger Bahnhof und natürlich mächtig Betrieb. Auch gab es hier ein riesiges Gipfelrestaurant mit Aussichtsterrasse. Hier legten wir jetzt auch eine Rast ein und stärkten uns mit einer sehr guten Gulaschsuppe. Von hier aus hatte man eine sehr schöne Aussicht auf den Eiger und die umliegenden Berge, die sich allerdings schon langsam wieder zuzogen. Somit beschlossen wir, uns nicht länger aufzuhalten und den Abstieg anzutreten. Wir wählten den Weg zurück über die Iseltenalp, dies war noch ein richtiges bäuerliches Almengebiet, hinunter nach Zweilütschienen. Auch dieser Weg war nicht ohne“, er war genauso steil, wie derjenige, den wir aufgestiegen waren, aber er ist lohnend von der Aussicht. Leider hat es dann zu regnen angefangen, und so kamen wir etwas durchweicht auf dem Bahnhof in Zweilütschienen an. Von hier aus fuhren wir dann mit dem Zug nach Hause. Insgesamt war es eine sehr schöne, wenn auch etwas anstrengende Wanderung mit wunderschönen Ausblicken auf das „Dreigestirn“ und auch den Brienzer See.

Radtour um den Thuner See

Heute wollten wir uns etwas ausruhen, so entschieden wir uns für eine Fahrradtour um den Thuner See. Wir begannen unsere Tour entlang des Sees in Neuhaus, von hier führte der Weg weiter nach Beatenbucht, Merlingen, Gunten , Oberhofen, Hilterfingen bis nach Thun. Die Strecke war sehr schön, nicht allzu anspruchsvoll und angenehm zu radeln und die Orte lagen sehr schön am See. Je weiter wir uns Thun näherten, desto milder und sanfter wurde die Landschaft. Von hier aus waren die 3000er nicht mehr zu sehen. In Thun herrschte das lebhafte Treiben einer größeren Stadt. Wir radelten weiter Richtung Spiez, dann nach Faulensee, Krattingen, Leissingen, Därlingen und dann waren wir schon wieder in Interlaken. Die Orte liegen alle sehr schön und malerisch am See. Die Strecke selbst nicht allzu anstrengend und ich war ganz erstaunt, daß wir 65 km geradelt waren. Der Thuner See liegt allerdings etwas sanfter eingebettet in den Bergen als der Brienzer See. Allerdings waren wir viel zu bald wieder Zuhause, also radelten wir und noch nach Riggenberg, denn ich las, dass hier die Weltmeisterschaften im Armbrustschießen stattfanden, das wollten wir uns mal ansehen.

Radtour“Wasserfälle“ Lauterbrunnen – Stechelberg – Trachsellauenen 1322 m

Heute war Sonntag und Dieter wollte unbedingt das Formel 1 Rennen ansehen. Somit beschlossen wir, nur eine kleinere Radtour zu machen. Ich wählte aus dem Prospekt die Wasserfälle-Tour Richtung Lauterbrunnen aus. Die Fahrt ging von Interlaken Richtung Wilderswil, vorbei an der Ruine Unspunnen. Der Weg bis hierher war fast eben. Von hier aus fuhren wir Richtung Zweilütschinen und von hier hinauf nach Lauterbrunnen. Der Ort war touristisch fast etwas überlaufen, so fuhren wir weiter entlang im Tal. Die Bergwände steigen hier sehr steil auf und es stürzten beeindruckende Wasserfälle ins Tal. Gleich hinter Lauterbrunnen donnert der Staubachfall von einer überhängenden Felswand rund 300 m in die Tiefe und sorgt für eine ständige Geräuschkulisse. Ganz am Ende des Tales liegt dann der Ort Stechelberg, von hier kann man nach Mürren und auf das Schildhorn hinauffahren. Wir fuhren noch ein wenig weiter, jetzt auf einer Schotterstraße, bis zu den Trachsellauenen. Hier sah es nach einer Almsiedlung aus. Hier endete auch die Straße und man kommt nur noch zu Fuß weiter, also kehrten wir um und hatten jetzt eine Abfahrt
von ca. 25 km vor uns, die wir auch entsprechend genossen.

Drei-Pässe-Fahrt: Susten – Furka – Grimsel

Von Interkirchen aus begannen wir unsere 3-Pässe-Fahrt. Wir entschlossen uns die Fahrt mit dem Sustenpaß zu beginnen. Es ging in zahlreichen schier endlosen Serpentinen hinauf bis auf 2.259 m. Hier oben machten wir eine kurze Wanderung bis zum Steingletscher. Leider mussten wir dann abbrechen, weil das Wetter sich verschlechterte und so fuhren wir weiter. Hier oben konnte man sogar im Hochsommer noch Reste von Schneemauern des letzten Winters sehen. Die Straße zog sich endlos am Berg entlang und durch das Meiental, bis wir in Wassen ankamen. Von hier aus fuhren wir über Götschenen nach Andermatt.

Die Straße zum Furkapass führt uns am Furkastausee entlang hinauf bis auf 2.431 m. Hier oben erinnert das Hotel Furkablick an alte Zeiten. Weiter Richtung Wallis erscheint der mächtige Rhonegletscher im Blickfeld. In Gletsch stellten wir dann mit Erschrecken fest, wie weit sich der Gletscher doch schon zurückgezogen hat, denn er musste einmal bis zum ort gereicht haben. Weiter fuhren wir dann hinauf zum Grimselpass. Hier oben war ein richtiges Murmeltiergehege angelegt. Leider konnten wir nicht mehr viel besichtigen, weil das Wetter jetzt endgültig zuzog und es zu regnen begann. Den bekannten Grimselsee konnten wir leider nur noch erahnen, also fuhren wir im dichten Nebel wieder bergab. In der Nähe von Guttannen machten wir noch kurz halt, um bei einer Alm noch einen original Schweizer Almkäse einzukaufen. Das Gespräch mit dem Senner über die Almwirtschaft in der Schweiz war auch noch sehr interessant und aufschlussreich. Danach fuhren wir auf direkten Weg nach Hause. Insgesamt ein sehr schöner Ausflug durch die Schweizer Bergwelt, allerdings würde sie mir mit dem Fahrrad noch besser gefallen, wenn die Kondition mitmachen würde. 

Blaue Eisgrotte und Obere Grindelwaldgletscherzunge über Leiternwege erstiegen

Heute wollten wir das erste Mal das Lütschienental Richtung Grindelwald fahren. Als Ziel hatten wir uns die Blaue Eisgrotte oberhalb von Grindelwald ausgesucht. Grindelwald selbst liegt sehr malerisch eingebettet von hohen Bergen und Gletschern. Die Gletscherzungen reichen fast bis an Grindelwald heran, so daß es seinen Namen als Gletscherdorf eindrucksvoll alle Ehre macht. Die blaue Eisgrotte ist in die obere Grindelwaldgletscherzunge gehauen. Allerdings muß man erst eine Menge von Holzstufen, ich denke, es sind mindestens 300, hinaufsteigen, um die Grotte zu besichtigen. Am Aufstieg herrschte Hochbetrieb, vor allem Japaner waren unterwegs. Das Innere der Gletschergrotte war sehr interessant zum Ansehen. Hier waren verschiedene Figuren in das Jahrtausend alte Eis gehauen. Vor allem die unterschiedlichen Eisschichten haben mich fasziniert. Anschließend sind wir noch einen neu erbauten „Wanderweg“, der aus lauter Leitern bestand, gefolgt. Er führte aus über aufregende Leitern, man mußte manchmal schon schwindelfrei sein, hinauf zum oberen Gletscherfeld. Die Natur hier oben war schon beeindruckend. Der Aufstieg ist zwar beschwerlich, aber er lohnt sich für alle Naturliebhaber, denn eine Hütte war hier oben nicht. Wieder im Tal stellten wir fest, dass wir einen wirklich lohnenden Ausflug in die Gletscherwelt unternommen hatten.

Radtour „Rosenlaui“ Meiringen -Große Scheidegg 1962 m – Grindelwald

Es war an diesem Tag sehr schönes Wetter und wir wollten heute eine etwas anspruchsvollere Fahrrad-Tour zu unternehmen. Der  Ausflug  begann ebenso wie die Brienzersee-Tour. Wir fuhren jedoch von Brienz aus nicht weiter um den See, sondern Richtung Meiringen. Von Meiringen aus dann nach Willingen und dann kamen wir an den Reichenbachfällen vorbei, ein sehr schöner Wasserfall. Die Straße zieht sich weiter durch ein sehr schönes Tal mit herrlichen Gebirgsblick bis zur bekannten Gletscherschlucht Rosenlaui. Diese liegt bereits auf 1367m und wir hatten schon 772 Höhenmeter auf 11 km Länge (ab Meiringen ging es bergauf) überwunden. Der anspruchsvollsten Teil der Strecke kam ab hier. Es waren noch 595 Höhenmeter auf 6,3 km zu bewältigen. Bis zur Grossen Scheidegg zogen sich viele Serpentinen hinauf. Man hatte das Ziel zwar vor Augen, aber der Weg ließ sich ganz schön treten. Oben angekommen bot sich ein wunderbarer Ausblick auf Grindelwald und die umliegenden Berge. Jetzt lag nur noch eine lange Abfahrt von ca. 35 km vor uns, auf die wir uns natürlich jetzt sehr freuten. Zuerst ging’s hinunter nach Grindelwald und dann weiter durch das Tal bis nach Interlaken zurück. Insgesamt war es eine sehr schöne aber auch anspruchsvolle Tour.

Bahnfahrt zum Jungfrauenjoch

Das Wetter war an diesem Morgen recht
gut und so entschlossen wir uns erst einmal mit dem Auto nach Grindelwald zu fahren. Hier parkten wir in Grund und entschieden uns hier das „Top of the Europe“ zu besuchen. Für die Bahnfahrt ab Grindelwald mussten wir stolze 132 Franken pro Person bezahlen. Ein nicht gerade billiges Vergnügen. Mit der Zahnradbahn ging es bergauf erst einmal bis zur Kleinen Scheidegg, den höchstgelegenen Bahnhof auf 2061m. Hier mussten wir umsteigen. Hier oben war mächtig Betrieb und es wimmelte nur so von Japanern. Allerdings bot sich eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge. Mit der Jungfraubahn ging es dann  steil bergauf und dann fuhren wir gleich in den Tunnel der Eigerwand bis zu einem Zwischenhalt. Wo wir durch Glasscheiben zur Eigerwand hinaus sehen konnten. Dann fuhren wir weiter im Tunnel bergauf, bis wir auf dem Jungfrauenjoch mit 3571 m waren. Zuerst kommt man in den Eispalast mit seinen vielen in Eis gehauenen Skulpturen. Die Schichten des Gletschereises sind sehr gut zu erkennen. Danach kommt man in die riesige Aussichtshalle. Hier wimmelte es nur so von Japanern. Es waren vielleicht 10 % Europäer hier. Zur einen Seite konnte man hinunter zur kleinen Scheidegg und in die Täler bis Interlaken blicken, auf der anderen Seite sah man den Aletschgletscher. Man konnte auch ins Freie in den „ewigen“ Schnee und Eis gehen. Es waren sogar Wanderungen ausgeschildert. Allerdings war es hier oben schon bitter kalt und das Wetter verschlechterte sich auch. In kürzester Zeit hatte es sich zugezogen. Wir verweilten noch etwas im Restaurant und machten uns dann auf den Rückweg. Insgesamt würden wir die Fahrt für diesen Preis nicht mehr machen, vor allem weil es nur ein Tourismusgeschäft ist.

Besichtigung der Trümmelbachfälle – Wanderung von Wengen zur Wengeneralp

Es hatte über Nacht geregnet und auch am Morgen war es noch sehr bewölkt. Wir fuhren mit dem Auto bis nach Lauterbrunnen. 4 km hinter dem Ort kann man die Trümmelbachfälle besichtigen. Dieser Gletscherwasserfall im Berginneren ist der Einzige, der in Europa zugänglich ist. Insgesamt sind es 10 tosende Wasserfälle, die man hier auf einem Weg mit sehr vielen Treppen, einen Teil kann man auch mit einer unterirdischen Seilbahn überwinden, besichtigen kann. Es ist ein einmaliges Naturschauspiel. Nach etwa einer Stunde waren wir wieder am Ausgang. Das Wetter hatte sich gebessert und so wanderten wir noch nach Wengen hinauf. Der Weg war teilweise doch recht anstrengend und steil. Wengen selbst ist ja autofrei, aber durch und durch touristisch. Er reiht sich ein Souvenirladen und Hotel ans andere. Mit der Bahn fuhren wir dann wieder zurück nach Lauterbrunnen.

Wanderung Wengeneralp – Eigergletscher – Eiger Trail – Untere Gletscherschlucht – Grindelwald

Wir fuhren mit dem Zug von Interlaken
bis nach Wengen. Von hier aus wanderten wir los Richtung Wengeneralp. Es boten sich sehr schöne Ausblicke auf das Lauterbrunnental und auf Mürren. Von der Alp aus ging es über viele Almwiesen hinauf bis auf die Kleine Scheidegg. Hier beobachteten wir das muntere Treiben auf einem Bahnhof. Wir gingen dann weiter in Richtung der Station Eigergletscher der Jungfraubahn. Hier begann der neu eröffnete Wanderweg des EigerTrail. Der Weg führt am Fuße des Eiger und an der berühmten Eigernordwand vorbei. Teilweise mussten wir über Geröll steigen, es war sogar noch Altschnee da. Entlang der Wand konnte man immer wieder ein dumpfes Grollen, das fast ein bisschen unheimlich war, hören. Am Ende war dann ein Wasserfall. Wir ließen den Alpengasthof Alpiglehn links liegen und liefen noch Richtung Pfingstegg. Es ging dann ziemlich steil bergab, aber es war ein interessantes Tal, und wir kamen dann hinunter nach Grindelwald. Vom hier aus fuhren wir dann mit dem Zug wieder zurück.

Radtour „Nidsi-Obsi“ nach Kandersteg 1176 m

Es war ein sehr schöner und klarer Tag und wir machten uns wieder mit den Fahrrädern auf den Weg. Zuerst radelten wir um den Thuner See bis nach Spiez (siehe Radtour Thuner See). Von hier fuhren wir dann entlang des Flusses Kander durch das Frutigland Richtung Kandersteg. Der Weg verläuft relativ flach durch das Tal und ist nicht allzu anstrengend. Nach dem Blausee, kurz vor Kadersteg ist eine kräftige Steigung zu bewältigen. Kandersteg selbst ist ein schönes Schweizer Dorf. Die Bahnverladung sorgt allerdings für einigen Betrieb und Unruhe. Wir machten Rast im „Rüdihus“ einem
sehr urigen Wirtshaus, das zu empfehlen ist. Wir fuhren dann die gleiche Strecke wieder zurück, was insgesamt 99 km ergab.

Radtour auf den Männlichen 2225 m

Es war wieder sehr gutes Wetter und wir wollten heute wieder eine Mountainbike-Tour machen. Wir suchen uns den Männlichen, den Hausberg von Grindelwald, aus. Es galt insgesamt 1658 Höhenmeter zu überwinden. Zuerst fuhren wir mit den Rädern durch das Lütschental bis nach Grindelwald –Grund. Das war das „warm fahren“. In Grund zweigten wir dann an der Talstation der Seilbahn ab. Der Fahrweg führte durch besiedeltes Gebiet bis zur Mittelstation. Von hier ab wurde es mächtig anstrengend. Der Weg führte durch schattenloses Almengebiet stets steil bergauf. Oben angekommen waren wir mächtig stolz, dass wir es geschafft hatten. Einige Japaner klatschten sogar als sie uns mit den Bikes sahen. Die Aussicht hier oben war traumhaft. Eiger, Mönch und Jungfrau und die übrigen Berge waren beeindruckend schön. Man konnte sogar den Thuner See sehen. Jetzt hatten wir nur noch eine Abfahrt von 35 km vor uns. Zuhause angekommen waren wir allerdings mächtig geschafft von dieser Tour, aber sie war wunderschön und sollte die Krönung unseres Schweiz-Urlaubs sein.

Ausflug ins Emmental

Das Wetter war an diesem Morgen nicht besonders gut. Es war ziemlich wolkig. Wir beschlossen deshalb einen Ausflug mit dem Auto ins berühmte Emmental zu machen. Das Emmental liegt ca. 20 km östlich von Bern. Wir fuhren bis nach Münzingen das liegt hinter Thun und hielten uns dann rechts. Die Berge wurden sanfter und es wurde immer hügeliger. Auch die Bauweise der Häuser hatte sich stark verändert. Hier waren viele Häuser mit Walmdach, wie im Schwarzwald zu sehen. Wir machten Halt in der Schaukäserein in Affoltern. Hier kann an die Produktion des Emmentalers live verfolgen, was wirklich sehr interessant ist. Außerdem sind auch noch alte Gebäude der früheren Käseproduktion aufgebaut. Selbstverständlich kauften wir auch original Emmentaler ein. Wir fuhren weiter Richtung Langnau, dem Hauptort des Emmentals. Auf unseren Weg sahen wir fast in jedem Ort kleine Käsereien. Auf dem Rückweg kamen wir dann über Schallenberg wieder zurück nach Thun.

Heimreise

Nachdem wir alles zusammengepackt hatten machten wir uns nach viereinhalb Wochen auf den Heimweg. Wir wählten die Route über Thun, Bern nach Schaffhausen und dann Richtung Stuttgart. Die Fahrt war wenig spektakulär und wir hatten Glück, dass wir ohne Stau um Stuttgart herum kamen. An späten Abend waren wir dann schließlich zu Hause.