Gardasee vom 08.09.2020 - 13.09.2020

 

In diesem Pandemiejahr 2020 ist einfach alles anders gekommen als es geplant war.  Wir wollten mit unseren Conger-Segelfreunden des SCH mit unseren Booten an die Müritz zum Segeln fahren. Der Wohnwagen war gepackt und startklar und auch das Boot war vorbereitet, so hätten wir am Freitag, 21.08.2020 Richtung Norden starten können. Denn Reisen war ja wieder möglich und die innerhalb Deutschlands war dies auch kein Problem.

Doch dann kam alles ganz anders. Zwei Tage vor Abfahrt hatte unser Sohn Borkenkäfer und jede Menge dürre Bäume im Wald entdeckt. Wir holten sofort den Förster zur Beratung, was wir denn machen sollten. Es hieß, die Bäume müssen schnellstmöglich aus dem Wald, um weiteren Schaden zu verhindern. Das bedeutete für uns 2 Wochen Arbeit, da wir dies doch selbst machen wollten, um zumindest die Selbstkosten decken zu können.

So mussten wir die Fahrt an die Müritz kurzfristig absagen und hatten dann auch über zwei Wochen im Wald zu tun. Am Montag, 7. September 2020 waren wir dann endlich fertig. Unsere Segelfreude waren inzwischen schon wieder von der Müritz nach Hause zurück. AM nächsten Tag beschlossen wir dann, einfach den Wohnwagen, der ja fertig gepackt war anzuhängen und uns für die restlichen fünf Urlaubstage ein Ziel irgendwo in Oberbayern zu suchen. Wir fuhren los, und ich telefonierte der Reihe  nach die Campingplätze durch, Aber ich bekam nur Absagen, denn überall in Bayern war es heuer voll, da doch viele nicht ins Ausland fahren trauten. So entschlossen wir uns kurzerhand, an den Gardasee zu fahren, und hofften, dass hier noch einen Stellplätze finden könnten.

Wir fuhren wieder in Rovereto-Nord von der Autobahn ab und die gut ausgebaute Straße Richtung Torbole Hier bietet sich in Nago immer eine wunderschöne Aussicht auf den See. Wir fuhren auf der Ostseite am See entlang Richtung Malcesine und weiter bis Cassone  zu unserem Stamm-Campingplatz Bellavista, der kurz nach Cassone in einem Oliven-Hain liegt und terassenförmig aufgebaut ist. Wir waren erstaun wie voll es auch hier noch für September war, aber wir konnten noch ein schönes Plätzchen finden. Abends gingen wir dann gleich in unsere liebste Pizzaria am See in Cassone zur Pizzeria Ariel. Ganz schnell war der Stress der letzten zwei Wochen vergessen und wir hatten endlich Urlaub.

 

Am ersten Urlaubstag machten wir uns gleich auf den Weg zur Alpe del Garda, diese liegt gegenüber von Malcesine, wir können sie vom Campingplatz aus sehen, im Hochland der Tremosine oberhalb von Limone. Der Weg führt und durch Torbole und Riva nach Limone, hier muss man im Ort abbiegen und es geht steil hinauf Richtung Tremosine, durch romantische Bergdörfer auf schmaler und kurvenreicher Strecke. Es eröffnen sich immer wieder traumhafte ausblicke auf den See und die Berge.

Die Alpe del Garda ist eine Genossenschaft, bei der die heimischen Produkt der Bergbauern gekauft werden kann. Hier haben wir dann gleich unseren Urlaubsbedarf an heimischer Butter, Käse und Wurst sowie unsere Mitbringsel erstanden. Es lässt sich hier auch vorzüglich zu Mittag mit heimischen Gerichten (keine Pizza) essen.  

Am Donnerstag starteten wir dann eine Fahrradtour am See entlang Richtung Süden. Von Campingplatz aus einmal um die Kurve fahren, und dann liegt gleich Assenza vor uns. Weiter geht es dann über Brenzone bis nach Casteletto, bis hierher ist der Fahrradweg sehr gut ausgebaut. Casteletto bezaubert mit seinen kleinen malerischen Hafen und den vielen bunten Fischerbooten. Auch die Seepromenade kann sich sehen lassen. Außerdem finden sich hier schöne Lokale direkt an der Promenade, die zum Rast machen einladen. Auf dem Rückweg war dann auch der Blick auf eine der Inseln im Gardasee, der Trimelone frei. Wir fuhren dann noch ein etwas weiter Richtung norden vorbei an Val die Sogno, der "Stickl-Bucht" bis nach Malcesine, auch dieser Radweg ist sehr gut ausgebaut. Hier machten noch einen kleinen Stadtbummel.

Am Freitag führen wir endlich, nach den vielen Jahren, die wir schon am Gardasee Urlaub machen, zum ersten Mal auf den Monte Baldo. Das ist der Gebirgszug, der sich am Ostufer des Sees erhebt. Von Malcesine aus kann man mit der Seilbahn zum Gipfel fahren. An das Gipfellokal schließen sich schöne Wanderwege an. Wir wählten einen weg zum Panoramaaussichtspunkt auf den See. Wir wurden mit wunderschönen Aussichten auf den Bergen belohnt. Leider konnten wir kein größere Wanderung anschließen, da sich die Sohle meiner Wanderschuhe auflöste. Es bewölkte sich dann auch immer mehr, und auf dem Berg wurde es auch kühler, so entschlossen wir uns den Ausflug zu beenden. Mit wunderschönen Eindrücken und ein paar kaputten Wanderschuhen fuhren wir wieder hinunter in Tal.

Am Samstag stand dann unser Highlight an. Wir hatten uns im  Segelclub Aquafresca in Assenza ein Segelboot reserviert. Heute wollten wir Segeln gehen. Wir fuhren gegen Mittag los, der Wind wehte angenehm und wir nahmen Kurs auf Bogliaco. Wir wollten dann im Vorwindkurs an der Steilküste entlang segeln, was einfach traumhaft ist. Leider fiel dann der Wind kurz vor unserem Wendeziel zusammen und wir mussten eine Kursänderung vornehmen. Wir wechselten dann die Richtung und segelten an der Ostseite entlang, da hier noch etwas Wind vom Monte Baldo herunter kam, aber er wurde zunehmend weniger, so tümpelten wir eine zeitlang dahin und näherten uns langsam und gemütlich unserem Ziel, dem Segelclub Aquafresca in Assenza. Kurz vor dem Ziel frischte der Wind noch einmal auf und wir konnten doch noch einige schöne Schläge fahren. Segel auf dem Gardasee ist immer ein besonderes Erlebnis.

Am Sonntag packten wir dann unsere Sachen zusammen und mussten die Heimreise schon wieder antreten.

Aber es hat sich wieder gelohnt an den Gardasee zu fahren, denn wir hatten ein paar wunderschöne und abwechslungsreiche Tage, die uns für vieles entschädigt haben.

                                       
Abendstimmung am Gardasee