Der Gardasee - ein Paradies für Mountain-Biker

vom 17.09. – 02.10.1999

 

Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt waren wir bereits am Gardasee.Ursprünglich wollten wir
dieses Mal an den südlichen Teil des
Sees fahren, tatsächlich sind wir dann aber wieder auf den Campingplatz Martora, der zwischen Torbole und Malcesine liegt, gefahren. Es hatte uns im Frühjahr dort so gut gefallen. Außerdem sind die interessantesten Mountainbike-Strecken im nördlichen Teil des Sees. Das Klima am Gardasse war doch noch wesentlich milder als oben auf der Alm.

Es war auch gleich viel wärmer. Wir hatten schnell einen schönen Platz mit Aussicht auf das gegenüber liegende Limone gefunden und auch bald alles aufgebaut. Hier wollten wir die nächsten zwei Wochen verbringen. Anschließend fuhren wir Dieters Fahrrad noch in die Reparatur zu Carpentari nach Torbole. Nach getaner Arbeit gönnten wir uns dann noch eine leckere Pizza im daneben liegenden Ristorante.

 unser Reiseprogramm für diese Woche:

Fr, 17.09. Weiterfahrt zum Gardasee  
Sa, 18.09. Besuch des Marktes von Malcesine  
So, 19.09. Stadtbummel durch Riva  
Mo, 20.09. Regentag  
Di, 21.09. Fahrradtour über die alte Ponale-Straße bis zum Ledro-See 80 km
Mi, 22.09. Fahrradtour von Limone zum Passo Nota 56 km
Do, 23.09. Ruhetag  
Fr, 24.09. Fahrradtour von Garda über Prada entlang am Monte Baldo 81 km
Sa, 25.09. Fahrradtour nach Arco und in die Marochene 72 km
So, 26.09. Regen- und Ruhetag  
Mo, 27.09. Fahrradtour um den südlichen See bis Salo 97 km
Di, 28.09. Rundfahrt über die Tremosine und Hochebene von Tignale  
Mi, 29.09. Fahrradtour zum Monte Altissimo 56 km
Do, 30.09. Zeltabbau und Aufräumen  
Fr, 1.10. Fahrradtour zum Passo de la Rochetta 56 km
Sa, 2.10. Heimreise

 

 

Besuch des Marktes von Malcesine

Als Erstes holten wir das reparierte Fahrrad ab. Das Wetter wirkte etwas unbeständig und so liefen wir nach Malcesine. Samstags findet immer der Markt auf dem Gemeindeplatz statt und Märkte sind in Italien einfach sehenswert. Natürlich ließen wir uns den leckeren frittierten Fisch nicht entgehen ansonsten konnten wir dieses Mal keine Schnäppchen machen. Anschließen bummelten wir dann noch durch die Gassen der Altstadt und gingen wieder zurück zum Campingplatz. Nachmittags kam dann wirklich noch ein Gewitter, abends jedoch konnten wir dann sogar noch grillen.

Stadtbummel durch Riva

Nachts hatte es kräftig geregnet, am Morgen war es stark bewölkt und es hatte kräftig abgekühlt. Wir warteten den Vormittag erst einmal ab, aber es wurde nicht besser. Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Bus nach Riva zum Bummeln, wo man sehr schön einkaufen kann. Hier sind alle namhaften Boutiquen zu finden und so wurde der Tag teuer. Wir liefen dann noch am See entlang nach Torbole und fuhren mit dem letzten Bus wieder nach Hause.

Regentag

Das Wetter hatte sich wesentlich verschlechtert und es goß wie aus Kübeln. Wir frühstückten gemütlich, aber es wurde einfach nicht besser. Es wurde ein voller Regentag, an dem man nicht einmal vor die Türe gehen konnte.

Fahrradtour über die alte Ponale-Straße bis zum Ledro-See


Am Morgen war bereits strahlend blauer Himmel und keine Wolke zu sehen. Es war einfach strahlendes Wetter, als ob es hier niemals regnen könnte. Allerdings war es noch ziemlich kühl. Wir machten uns mit den Fahrrädern Richtung Riva auf, denn wir wollten die alte Ponale-Straße zum Ledrosee fahren. Gleich hinter Riva am Ponale-Kraftwerk zweigt eine Straße ab. Nach ein paar Metern ist allerdings ein Tunnel, der mit Baustahlgitter versperrt ist. Ich war zuerst enttäuscht, daß die Straße immer noch gesperrt ist, aber dann kamen uns Radler entgegen und hoben ihre Räder über das Gitter. Als wir das sahen, machten wir uns auch auf den Weg. Die Straße ist direkt in den Berg gehauen und einfach eine atemberaubend schöne Bergstraße. Je höher man kam, desto schöner wurden auch die Ausblicke auf Riva und den See. Wir zweigten dann Richtung Ledro-See ab und kamen genau nach dem neuen Tunnel wieder auf die Hauptstraße. Weiter zog sich die Straße in Serpentinen durch ein paar Orte hinauf nach Molina di Ledro.
Hier entdeckten wir bei unserer Rast auch die Pfahl-Bauten am See. Hier kamen Reste einer prähistorischen Pfahlbausiedlung zum Vorschein. Wir umrundeten den See, der eingebettet in die Gebirgslandschaft ist, und fuhren wieder die alte Ponale-Straße hinunter, denn mit Fahrrädern durfte man gar nicht durch den neuen ca. 5 km langen Tunnel fahren.
An der Abzweigung bogen wir rechts ab nach Pregásina. Es ging wieder in zahlreichen Serpentinen hinauf in das Bergdorf. Auch hier kamen wir nach dem Tunnel wieder auf die Hauptstraße. Es waren auf dieser Route erstaunlich viele Fahrradfahrer unterwegs. Wir erfuhren dann im Ristorante, daß es hier weiter geht zum Passo de la Rocchetta. Wir radelten anschließend noch ein bißchen bergauf, kehrten dann aber um und machten uns auf den Rückweg, da es sonst zu spät wurde. Insgesamt war die Tour dann 80 km lang und wir hatten uns unsere Grillwürstchen redlich verdient.

Fahrradtour von Limone zum Passo Nota

Das Wetter war wieder sehr gut, es war sonnig und warm. Wir fuhren mit dem Schiff von Malcesine nach Limone. Von hier wollten vallebondowir unsere Fahrradtour zur Tremosine starten. Die Straße führte in einigen Serpentinen und ansonsten fast gerade und steil nach Voltino hinauf. Wir radelten weiter nach Vesio. Es war jetzt auch etwas flacher zu fahren. Vesio war ein richtiges Bergdorf, das am Hang klebte. Wir bogen rechts ab Richtung Passo Nota. Der Weg führte erst einmal hinab in Valle de Bondo. Zuerst ging es relativ flach durch das ruhige Tal. Dann aber kamen wieder kräftige Anstiege und einige Kurven, bis wir oben auf der Alm auf 1208 m waren. Wir überlegten, ob wir die Rundtour weiterfahren sollten, aber die Berge hatten sich schon kräftig eingezogen und es schien, als ob das Wetter sich verschlechtern würde. Wir beschlossen daher kein Risiko einzugehen und den gleichen Weg zurück zu fahren. Von Limone aus fuhren wir dann mit dem Schiff zurück nach Torbole und radelten von dort zurück zum Campingplatz. Insgesamt war die Tour auch 56 km lang, wir hatten sie uns aber aufgrund der Beschreibungen schöner vorgestellt. Der Abend war dann aber herrlich mild und man konnte sehr lange draußen sitzen. Auf den oberen Campingplätzen spielte einer Gitarre und sang sehr schön dazu.

Ruhetag

Es war wieder ein sehr schöner Tag. Wir ruhten uns aus, denn wir (vor allem ich) hatten doch zwei anstrengende Touren in den Beinen. Wir machten uns einen gemütlichen Tag am Campingplatz, beobachteten die Surfer und genossen einfach die herrlich Aussicht. Wir fuhren kurz nach Malcesine zum Einkaufen und grillten abends in aller Ruhe. Der Abend wurde wieder sehr mild und man konnte wieder lange draußen sitzen.

Fahrradtour von Garda über Prada entlang am Monte Baldo

Es war wieder ein wunderbarer Tag und keine Wolke am Himmel. Wir radelten zunächst den See entlang in südlicher Richtung nach Bardolino. Allerdings war es hier unten sehr dunstig, und man konnte kaum etwas vom See und der Landschaft sehen. Es machte daher kaum Sinn, daß wir weiter fuhren. Wir machten an der Promenade von Bardolino kurz Rast und fuhren wieder zurück bis nach Garda. Hier zweigten wir nach Albisano, das bereits
pradaam Fuße des Monte Baldo liegt, ab. Von hier aus radelten wir weiter nach St. Zeno di Montagna. Von hier hat man bei gutem Wetter eine herrliche Aussicht über den See. Wir trampelten weiter den Berg hinauf am Monte Baldo entlang bis nach Prada auf 1.050 m Höhe. Hier beginnen die ersten Skilifte, die auf den Berg führen. Im Sommer ist hier ein großes Almengebiet und es war außerordentlich ruhig. Außer ein paar Biker trafen wir niemanden. Wir fuhren die Straße entlang am Berg. Es schloß sich dann eine sehr steile Abfahrt bis nach Castello an. Von hier fuhren wir durch die Dörfer noch bis Cassone und dann auf der Hauptstraße wieder zurück nach Hause. Insgesamt eine sehr anstrengende aber auch schöne Tour von ca. 80 km.

Fahrradtour nach Arco und in die Marocchene

Am Vormittag war es bewölkt, aber warm. Wir fuhren zuerst nach Malcesine zum Einkaufen und auf den Markt, den man ja nicht verpassen sollte. Nachmittags machten wir uns dann auf den Weg zur Fahrradtour in die Marocchene. arcoWir radelten zuerst nach Torbole. Die Tour führte durch das Sarca-Tal nördlich von Torbole nach Arco. Arco ist ein imposanter Ort umgeben von hohen, felsigen Bergen. Am beeindruckendsten ist die Rocca, eine Ruine der Grafen von Arco, die wie ein Adlerhorst auf einem einsamen steilen Felsen hockt. Wir streiften kurz durch die Altstadt, die ebenfalls sehenswert ist, und fuhren weiter an der Sarca entlang. Interessant war auch die Steilwand des Monte Brento, wo sich die Freeclimber tummelten. Im ganzen Tal ist der Obstbau zu Hause. Auf einem schmalen Weg fuhren wir am Berg entlang bis nach Dro und weiter bis nach Pietramurata. Hier begann der Rückweg.
maroccheneWir überquerten den Fluß und fuhren in eine riesige Steinwüste, das Biotop der Marocchene, die wie eine Mondlandschaft aussah. Die Beschilderung war manchmal etwas irritierend und wir hatten das Gefühl, daß wir die Orientierung verloren hatten, weil jede Biegung gleich aussah. Inzwischen hatte sich auch das Wetter verschlechtert und es begann zu nieseln. Doch folgten wir den Weg weiter und kamen dann doch wieder zu einer Ortschaft und waren sehr erleichtert. Es folgte noch ein sehr schöner Weg zurück bis nach Ceniga. Von hier radelten wir auf der Hauptstraße wieder über Arco und Torbole zurück nach Hause. Insgesamt eine leichte, aber sehr interessante Fahrradtour abseits des Sees von 72 km Länge.

Regen- und Ruhetag

Es war bewölkt und es gab ab und zu einzelne Schauer, aber es war ca. 25° warm. Mir kam das Wetter gerade recht, denn ich war noch sehr müde von den letzten Touren. Ab Mittag fing es dann richtig an zu regnen und so konnten wir uns nur ausruhen. Abends wurde es dann allerdings wieder besser und wir konnten den Grill noch anzünden.

Fahrradtour um den südlichen See bis Salobrenzone

Das Wetter war wieder besser. Nach Norden war es zwar noch sehr wolkig, aber nach Süden war der blaue Himmel zu sehen. Also machten wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg in diese Richtung. Wir wollten die Tour um den südlichen See noch einmal machen. Wir hatten diese zwar bereits im Frühjahr gefahren. Sie gefiel uns damals so gut, daß wir sie unbedingt ein zweites Mal fahren wollten. Vom Streckenverlauf änderten wir nichts zur Frühjahrs-Tour. Wir fuhren bis Salo und dann mit dem Schiff wieder zurück nach Malcesine. Insgesamt eine leichte Tour von ca. 100 km.

Rundfahrt über die Tremosine und Hochebene von Tignale


tremosineblickEs hatte sich wieder bewölkt, regnete ab und zu und war auch kühler geworden – also kein Fahrrad-Wetter. Wir fuhren mit dem Auto zur Hochebene der Tremosine. Die Straße führt in zahlreichen Kurven hinunter ins Valle San Michele. Auch dieses Hinterland des Gardasees sah interessant aus. Hier wäre auch ein wunderschönes Mountainbike-Gebiet. Leider sahen wir nicht allzu viel, weil immer wieder Wolken die Sicht versperrten. Wir fuhren weiter die vielen Serpentinen hoch bis nach Tignale und von dort wieder hinunter nach Maderno. Anschließend setzten wir mit der Autofähre bis nach Torri del Benaco über. Von hier aus fuhren wir dann noch ins Einkaufszentrum nach Affi in der Nähe von Bardolino. Hier deckte ich mich dann mit der aktuellen Wintermode ein. Als wir nach Hause fuhren, war wieder das beste Wetter.

Fahrradtour zum Monte Altissimo

Es war klar und sonnig, aber noch sehr windig und kühl. Man hatte eine wunderbare Fernsicht, so daß man
baldoblicksogar die fernen Gletscher erkennen konnte. An diesem Tag wollten wir den Monte Baldo mal wieder angreifen, dieses Mal aber von der nördlichen Seite. Der Weg führt von Nago, das oberhalb von Torbole liegt, steil hinauf zu einer kleinen Kirche. Weiter ging es durch Wald und Wiesengelände. Je höher wir kamen, desto grandioser wurden die Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge. Wir radelten weiter, bis wir über den Bergkamm sehen konnten. Wir waren inzwischen auf ca. 1700 m Höhe angelangt und es wurde auch empfindlich kälter. Es war aber so klar, daß man sogar die Dolomiten und die Brenta in der Ferne erkennen konnte. Auch westwärts blickten direkt auf den Ledro-See hinab. Das Panorama war wirklich das beeindruckendste, das wir hier bisher gesehen hatten. Der Weg wurde ab hier so schlecht und es war auch schon spät am Nachmittag, so daß wir nicht mehr weiter fuhren. Somit fuhren wir den gleichen Weg wieder zurück und erfreuten uns an der schönen Aussicht. Abends wurde dann natürlich noch gegrillt und lange der laue Abend ausgenützt.

Zeltabbau und Aufräumen

Es ist wieder bewölkt und kühl. Das Wetter am Gardasee schlägt doch erstaunlich oft sehr schnell um. Nach dem Frühstück beschlossen wir, daß wir bereits an diesem Tag aufräumen und das Zelt abbauen, falls es am nächsten Tag wieder schöner wird. Zwischendurch regnete es dann richtig, und wir mußten das Zeltdach noch stehen lassen.

Fahrradtour zum Passo de la Rochetta


ponalestrasseAn unserem letzten Tag war dann wieder super Wetter, klare Sicht, aber noch relativ kühl am Morgen. Wir bauten zuerst die Reste unseres Zeltes ab. Danach starteten wir zu unserer letzten Fahrradtour zum Passo della Rocchetta. Es ging die alte Ponale-Straße, die einfach eine Traumstraße ist, hinauf. Dann bogen wir ab nach Pregasina, hier waren wir ja bereits. Weiter ging es den Berg hoch mit herrlichen Aussichten auf Riva, Torbole und
Limone sowie den Monte Baldo. Die letzten 500 m führte nur noch ein schmaler Trailpfad hinauf, der doch sehr anstrengend war. Man konnte kaum noch fahren und mußte das Bike streckenweise tragen. Oben angekommen am großen Felsen in ca. 1100 m Höhe, herrschte reger Bike-Verkehr von allen Richtungen. Zu unserem großen Erstaunen kamen zwei Biker, die uns weiter unten überholt hatten, erst oben an, als wir schon Rast gemacht und uns auf den Rückweg machen wollten. Diese konnten das einfach nicht fassen, und es stellte sich heraus, daß wir eine schwierige Abkürzung erwischt hatten. Der Blick oben war natürlich grandios, vor allem konnte man fast senkrecht nach Limone hinunter sehen. Aufgrund des schlechten Weges und weil ich doch schon ganz schön ausgelaugt war, fuhren wir den gleichen Weg wieder zurück. Insgesamt mit 56 km keine allzu lange aber doch sehr anstrengende Tour. Sie gehört aber wirklich zu den Schönsten, die wir unternommen hatten.

Heimreise

Wir starteten bei schönem Wetter Richtung Heimat. Die Rückreise ging zügig. Am Brenner oben sah man bereits den ersten Schnee liegen. Also, auf nach Hause in die Kälte. Insgesamt sind wir in diesem Urlaub ca. 670 km gefahren und haben ca. 8.700 Höhenmeter überwunden. Von dem Ergebnis waren wir doch erstaunt, gäbe es doch noch so viele Wege und Touren, die man fahren könnte. Wir hatten nur einen Bruchteil davon gefahren. Ein weiterer Urlaub würde sich durchaus wieder lohnen.

panoramalimone
Blick auf Limone vom Campingplatz