„Seiser Alm, auf den Spuen der Schlernhexen“
11.09.1999 bis 17.09.1999
Sa, 11.09. | Anreise | |
So, 12.09. | Fahrradtour zur Seiser Alm | 36 km |
Mo, 13.09. | Fahrradtour von der Seiser Alm ins Grödnertal und bis zum Grödnerjoch und zurück über Kastelruth | 68 km |
Di, 14.09. | Wanderung zu den Schlernhäusern | |
Mi, 15.09. | Ruhetag, Spaziergang nach Völs am Schlern | |
Do, 16.09. | Mountainbike-Tour zum Tierser Alpl | 64 km |
Fr, 17.09. | Weiterfahrt zum Gardasee |
Anreise:
Da es uns im Frühjahr so gut am Gardasee gefallen hatte, mac
hten wir uns ein 2. Mal mit Auto, Wohnwagen, Fahrrädern, etc. auf den Weg dorthin. Allerdings hatten wir uns vorgenommen, bei schönem Wetter erst einmal den Campingplatz Seiseralm bei Seis am Schlern anzufahren. Bei herrlichem Wetter zu Hause starteten wir gegen 8:30 Uhr Richtung Süden. Nach etlichen Staus waren wir dann um 16.00 Uhr endlich an der Ausfahrt Bozen Nord. Von hier aus geht es noch ca. 15 km steil und kurvenreich bergauf. Je höher wir kamen, desto beeindruckender und schöner wurde die Landschaft. Am Campingplatz angekommen, waren wir ganz erstaunt, wieviel hier doch los war, denn der Platz war fast voll. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen mit Aussicht auf den Schlern und in das Eisacktal und auf den Ritten, den Hausberg von Bozen. Er einzige Wermutstropfen war, daß wir an diesem Platz keinen Fernsehempfang hatten.
Fahrradtour zur Seiser Alm
Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg zur Seiser Alm. Die Straßeführte zuerst nach Seis am Schlern. Ein kleiner, gemütlicher Ort, der wunderschön liegt. Nach dem Ort muß man abbiegen und der Weg führt nach St. Valentin. Danach ging es in zahlreichen Serpentinen durch den Wald steil bergauf bis nach Compatsch, das auf 1835 m liegt. Mit den Fahrrädern war dies schon mächtig anstrengend, denn es waren doch immerhin 900 Höhenmeter zu überwinden. Aber die Mühe hatte sich gelohnt. Die Alm ist riesig groß und die Natur hier oben ist einfach traumhaft. Aber schließlich hatten wir auch wolkenlosen Himmel und eine tolle Fernsicht.
Compatsch macht allerdings nur den Anfang der Alm. Bis hierher kann man auch mit dem Auto fahren. Wir fuhren noch ein Stückchen den Weg weiter und mußten feststellen, daß es ein Paradies für Wanderer und Mountain-Biker ist.
Nach einer kurzen Pause traten wir dann den Rückweg an und genossen die Abfahrt. Insgesamt sind wir nur 36 km gefahren aber dafür war es entsprechend anstrengend
Fahrradtour: Von der Seiser Alm aufs Grödnerjoch und zurück über Kastelruth
Das Wetter ist wieder sehr schön und es ist schon am Morgen warm. Wir fahren mit dem Bus bis Compatsch und nehmen die Fahrräder mit. Wir hatten gelesen, daß die Busse die Räder zur Alm mit transportieren, und es stimmte auch. So konnten wir uns den anstrengenden Aufstieg sparen.
Wir fuhren in Compatsch los in Richtung Saltria und weiter zum Monte Pana.
Der Weg führt durch die ganze Alm Richtung Langkofel und
Plattkofel. Wir hatten wunderschöne Aussicht in die Welt der Dolomiten. Vom Monte Pana aus folgen wir dann einem Weg, der uns Richtung Wolkenstein hinunter führte. Im Ort war es im Verhältnis zum Winter sehr ruhig. Wir lagen gut in der Zeit und so beschlossen wir noch „10 Minuten“ Richtung Sellajoch und Grödnerjoch zu radeln. Wir trampelten in einem Fort immer weiter hinauf und um den Sella-Gebirgsstock herum und zum Schluß waren wir oben auf dem Grödnerjoch in 2136 m Höhe. Ich war natürlich mächtig stolz, daß ich das geschafft hatte. Die Aussicht war natürlich überwältigend. Die Abfahrt war dann ein Traum, denn jetzt ging es nur noch bergab bis nach St. Ulrich.
Von St. Ulrich aus mußten wir dann wieder nach Kastelruth hinauf. Ursprünglich wollten wir mit dem Bus hinauf fahren, der fuhr uns vor der Nase davon, also hieß es trampeln. Es ging noch einmal ziemlich steil bergauf bis zum Panider-Sattel, von da folgte dann aber wieder eine wunderbare Abfahrt bis nach Kastelruth. Auch dieser Ort liegt wunderbar am Fuße der Seiser Alm. Nach dem Ort ging es noch einmal kurz bergauf, dann konnten wir nach Seis am Schlern und St. Konstantin abfahren. Insgesamt war die Tour 68 km lang und wunderschön. Wir (vor allem ich) waren zwar am Abend geschafft, aber es hatte sich gelohnt.
Wanderung zum Schlernhaus
Als wir morgens aufstanden, war es bewölkt und somit nicht unbedingt ein Fahrrad-Wetter. Wir entschieden so, eine kleine Wanderung zu machen. Wir liefen vom Campingplatz los Richtung Völser Weiher, die auch in einer halben Stunde erreicht waren. Die Weiher liegen sehr schön und man hat an einem See sogar Bademöglichkeiten. Das Wetter besserte sich in der Zwischenzeit und die Sonne schien auch wieder, so wanderten wir weiter. Der Weg bog nach den Weihern links ab Richtung Tuffalm. Diese erreichten wir auch nach bereits 30 Minuten Gehzeit. Sie liegt wunderschön eingebettet in Almwiesen unterhalb des Schlernmassivs. Wir ließen die Alm links liegen und gingen weiter Richtung Schlernhaus. Es war eine Gehzeit von 3 Stunden angeschrieben, und das konnten wir noch gut
schaffen. Mitten in diesem felsigen Gelände kam uns ein Bauer entgegen, der seine Kühe von der Alm abtrieb, entgegen. Das da oben Kühe leben würden, konnte man sich von hier aus nicht vorstellen. Der Weg zweigte dann in den „Schäufelesteig“ ab, den wir hochstiegen. Es war schon sehr anstrengend, denn es ging die meiste Zeit im Fels ziemlich steil bergauf, aber die Aussicht auf Völs und das umliegende Gebirge wurde immer schöner. Oben erstreckt sich dann eine riesige Hochalm. Vom Schlernhaus aus hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Rosengarten bis zur Seiser Alm und weiter auf die Dolomiten. Nach kurzer Rast machten wir uns an den Abstieg Richtung Seiser Alm. Der Weg führte vorbei an der Saltener Hütte Richtung Spitzbühl bis nach Frommer. Er führte quer durch die Alm und es war noch einmal ganz schön weit zu laufen. Ab Frommer fuhren wir dann mit dem Bus wieder nach Hause. Insgesamt betrug die Gehzeit unserer Wanderung 6 Stunden und das Ergebnis bei mir waren 3 Blasen am Fuß, und daß ich vollkommen fertig war. Aber die wunderschöne Aussicht hat vieles wieder wett gemacht.
Ruhetag, Spaziergang nach Völs am Schlern
Es war wieder ein wunderschöner, wolkenloser Tag. Aber aufgrund meiner Blasen am Fuß, und daß ich mich gestern total verausgabt hatte, weigerte ich mich zu irgendwelchen Aktivitäten. Ich setzte mich in den Liegestuhl, genoß die Sonne und die Aussicht vom Campingplatz. Nachmittags wurde es Dieter dann einfach zu langweilig, also machten wir einen Spaziergang nach Völs, bummelten durch die Geschäfte und landeten in Weinstube. Nach dem vielen probieren, der guten Weine aus Südtirol, fuhren wir dann mit dem Bus wieder nach Hause.
Mountainbike-Tour zum Tierser Alpl
Es ist etwas eingetrübt, aber der Wetterbericht hatte keinen Rege
n gemeldet. Wir fuhren mit dem Bus auf die Seiser Alm und ließen unsere Fahrräder mit transportieren. Von Compatsch, auf 1835 m liegend, machten wir uns auf den Weg zur Mahlknechthütte auf 2054 m. Der Weg war sehr schön zu fahren und auch nicht allzu anstrengend. Da die Hütte bald erreicht war radelten wir weiter den Berg hinauf bis zur Schutzhütte Tierser Alpl auf
2.440 m. Der Weg ist zwar gut ausgebaut, aber es sind sehr große Steigungen zu bewältigen. Die Aussicht war an diesem Tag auch schon nicht mehr so gut, es war dunstig und diesig und es zog sich langsam zu. Deshalb machten wir uns nach kurzer Rast auf bei der Hütte, umgeben von grauen Dolomitenfelsen bald wieder auf den Rückweg. Da auf der anderen Seite nur ein Wanderweg wieder hinunter führte, fuhren wir den gleichen Weg bis Compatsch wieder zurück. Auf den Rückweg verbremste ich mich dann bei einer diesem starken Gefälle und hatte auch noch einen Sturz. Natürlich ließen wir uns mit den Fahrrädern dann die Abfahrt von der Seiser Alm nicht entgehen. Zu Hause angekommen, entdeckten wir, neben meinen Schüfwunden und Blutergüssen noch, daß bei Dieters Fahrrad eine Speiche gebrochen war und er einen Achter hatte. An fahrradfahren war morgen nicht zu denken, zuerst mußte das Rad repariert werden.
Weiterfahrt zum Gardasee
Es hatte sich total eingezogen und nach dem Frühstück hat es auch noch zu nieseln angefangen, außerdem war es viel kälter geworden. Dieters Fahrrad mußten wir auf alle Fälle reparieren lassen. Als wir uns erkundigten, erfuhren wir, daß wir bis Bozen hinunter mußten um eine Reparaturwerkstätte zu finden. Da wir ja sowieso vor hatten nur solange zu bleiben, wie das Wetter gut war, entschlossen wir uns an den Gardasee weiter zu fahren. Wir hatten eine wunderschöne Woche in grandioser Landschaft verbracht und werden hier bestimmt auch wieder herkommen, um die weiteren Sehenswürdigkeiten zu entdecken.